Schwanger trotz Vasektomie des Mannes

Ungewollt schwanger trotz Vasektomie des Mannes zu werden, kommt insgesamt sehr selten vor. Denn die Durchtrennung der Samenleiter gilt mit einem Pearl-Index von 0,1 als sicherstes Verhütungsmittel. Doch auch eine Sterilisation des Mannes kann nicht immer zuverlässig vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen.

Dieser Ratgeber verrät Ihnen

  • wie hoch das Risiko ist, schwanger zu werden
  • wie die Sterilisation beim Mann abläuft und wie hoch die Kosten ausfallen
  • und wie Sie eine Vasektomie rückgängig machen können.

Artikelübersicht

Wie hoch ist die Gefahr, schwanger trotz Vasektomie zu werden?

Grundsätzlich gilt die Sterilisation des Mannes als sicherstes Verhütungsmittel. Doch in seltenen Fällen, können Paare dennoch schwanger trotz Vasektomie werden. Dies geschieht zum Beispiel wenn sich eine Fistel in der Samenleiter oder eine zusätzliche Samenleiter bildet.

Die Sterilisation beim Mann bietet in der Regel einen dreifachen Verhütungsschutz, da die Samenleiter sowohl durchtrennt als auch verschorft und abgebunden wird.

Das restliche Risiko schwanger trotz Vasektomie zu werden beträgt ungefähr 1 zu 15000. Das heißt konkret, dass in etwa 3 von 55.000 Sterilisationen eine ungewollte Schwangerschaft auftritt.

Eine Sterilisation geht neben einer ungewollten Schwangerschaft außerdem mit folgenden Risiken einher:

  • Blutergüsse nach dem Eingriff
  • Entzündungen und Infektionen des Hodens
  • Schmerzen und Ziehen über einen längeren Zeitraum
  • erhöhtes Risiko für Prostatakrebs oder Hodenkrebs
  • Refertilisierung beim Mann ist eher kompliziert
  • Restrisiko für Schwangerschaft

Schwanger trotz Vasektomie – Ablauf und Sicherheit der Sterilisation beim Mann

Die Sterilisation ist ein operativer Eingriff, bei dem die beiden Samenleiter durchtrennt werden. Je nach Körpereigenschaften kann dieser Eingriff eine Schwangerschaft trotz Vasektomie allerdings nicht zu 100 Prozent vermeiden. Denn Ausnahmefälle bestehen genauso wie bei jeder anderen Verhütungsmethode.

Im Vergleich zur Sterilisation bei der Frau, ist die Vasektomie unkomplizierter. Der Eingriff benötigt keine Vollnarkose und hat ein geringeres Operationsrisiko. Er kann problemlos unter örtlicher Betäubung der Leiste durchgeführt werden. Dadurch dauert der gesamte Eingriff maximal 30 bis 40 Minuten und es entstehen weitestgehend keine Schmerzen.

Dadurch, dass die Enden der Samenleiter abgetrennt, verschorft und abgebunden werden, ist es nahezu unmöglich, dass eine Schwangerschaft eintritt.

Zum Abschluss werden zwei Kontrolltermine fällig, die die Anzahl der Spermien messen. Während der ersten drei Monate nach dem Eingriff muss zur Sicherheit außerdem mit einem Kondom verhütet werden. Bei Nichtbeachtung dieser Empfehlung steigt das Risiko doch noch ungewollt schwanger trotz Vasektomie zu werden.

Schwanger trotz Vasektomie
Ungewollt schwanger trotz Vasektomie zu werden, kommt nur selten vor. Dies geschieht beispielsweise, wenn die Samenleiter mit der Zeit wieder von selbst zusammenwachsen.

Schwanger trotz Sterilisation – Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

In aller Regel übernimmt die Krankenkasse nicht die Kosten der Sterilisation. Denn bei dem Eingriff handelt es sich um einen persönlichen Wunsch und nicht um eine medizinische Notwendigkeit. Die Kosten der Sterilisation betragen zwischen 400 und 500 Euro. Diese Kosten sind allerdings gering, wenn man bedenkt, dass man für andere Verhütungsmittel über einen längeren Zeitraum verhältnismäßig viel Geld bezahlt. Bei der Sterilisation sollte außerdem berücksichtigt werden, dass Sie in der Regel irreversibel ist. Zwar ist eine Refertilisierung heutzutage möglich, allerdings sind die Chancen nicht hundertprozentig. Die Kosten für die Abtreibungspille werden übrigens auch nicht übernommen, falls man schwanger trotz Vasektomie geworden ist.

Sollten Sie unsicher sein, ob eine ungewollte Schwangerschaft besteht. Empfiehlt es sich, einen Schwangerschaftstest durchzuführen.

Refertilisierung – Kann man bei plötzlichem Kinderwunsch eine Vasektomie rückgängig machen?

Glücklicherweise ermöglicht es die heutige Reproduktionsmedizin, bei plötzlich auftretendem Kinderwunsch eine Sterilisation rückgängig zu machen. Das bedeutet, dass es doch noch möglich ist, geplant schwanger trotz Vasektomie zu werden. Dies ist allerdings nicht problemlos durchzuführen. Die Erfolgschance der Refertilisierung liegt bei maximal 80 Prozent und ist somit keine Garantie dafür, wieder natürlich schwanger werden zu können. Um die Sterilisation rückgängig zu machen, werden die Samenleiter entweder wieder vollständig vereinigt oder Spermien werden zur künstlichen Befruchtung operativ entfernt.

Wegen der unglaublichen Komplexität dieses Eingriffs, ist die Refertilisierung mit hohen Kosten verbunden. Die Kosten der Refertilisierung liegen im Bereich zwischen 1000 und 5000 Euro. Aus diesem Grund sollte in jedem Fall zweimal überlegt werden, ob man eine Sterilisation des Mannes durchführen lässt.

Dieser Artikel gehört zur Ratgeberserie über Verhütungsthemen. Überblick aller Ratgeber:


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