Schreibaby: Ursachen, Dauer & Behandlung vom Schreikind

Ein Schreibaby stellt seine Eltern oft vor große Herausforderungen. Denn kaum ist es auf der Welt, beginnt damit auch schon das große Weinen und Brüllen. Egal wie sehr sich die Eltern noch bis vor kurzem auf das Elternsein gefreut haben, ihnen werden schon bald die Nerven geraubt.

Sie fragen sich, ab wann Ihr Kind ein Schreikind ist? Dann lesen Sie diesen Artikel und erfahren Sie,

  • die häufigsten Ursachen und Symptome
  • wie Sie Ihr Schreibaby beruhigen

und wie lange die Phase des Schreiens und Weinens dauert.

Artikelübersicht

Ursachen: Ab wann ist mein Kind ein Schreibaby?

Experten sprechen von Schreibabys, sobald das Neugeborene über einen längeren Zeitraum von drei Monaten, an mindestens drei Tagen die Woche und für mindestens drei Stunden am Tag ausschließlich nur weint und brüllt. Ungefähr jedes fünfte Baby in Deutschland ist ein Schreikind.

Die häufigste Ursache ist seine Schwierigkeit, sich an seine neue Umwelt anzupassen. 20 bis 25 Prozent aller Neugeborenen haben Anpassungsschwierigkeiten und bringen diese durch heftiges Weinen und Brüllen zum Ausdruck.

Weitere Ursachen können außerdem eine seelisch belastende Schwangerschaft für die Mutter oder Komplikationen bei der Geburt des Babys sein. Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde noch angenommen, die Drei-Monats-Koliken wären Auslöser dieser Anspannung. Inzwischen wurde jedoch nachgewiesen, dass diese Annahme nur bei sehr wenigen Babys tatsächlich der Fall ist.

Merkzettel zum Schreibaby
Man spricht von einem Schreibaby, wenn es über einen Zeitraum von 3 Monaten, an mindestens 3 Tagen die Woche und für mindestens 3 Stunden am Tag weint und brüllt.

Wie kann ich mein Schreibaby beruhigen?

Um Ihr Kind dabei zu unterstützen, die Anspannung zu lösen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten.

1. Pucken Sie Ihr Schreikind oder legen Sie es in eine Federwiege. Das Pucktuch simuliert die Wärme und den Schutz im Mutterleib und sorgt dafür, dass es sich geborgen fühlt. Eine Federwiege dient als natürliche Einschlafhilfe und wiegt Ihr Baby sanft in den Schlaf.

2. Führen Sie mit ihrem Partner den „Babygriff“ durch. Dieser sogenannte Babygriff hat nichts mit dem Baby zu tun – sondern mit seinen Eltern.  Wenn der Vater beispielsweise seine Hand flach auf den Rücken der Mutter legt, während Sie sich um das Kind kümmert, hat es einen beruhigenden und entspannenden Effekt. Dadurch, dass sich die Mutter auf seine Hand konzentriert, entspannt sie sich selbst. Dies führt zusätzlich dazu, dass auch das Baby ruhiger wird. Denn die Anspannung der Eltern überträgt sich häufig auch auf das Baby.

Unser Tipp: Reduzieren Sie Umweltreize und finden Sie Ihre eigene innere Ruhe. Dadurch unterstützen Sie Ihr Schreikind dabei, Stress und Reize abzubauen.

3. Bringen Sie Ihr Schreibaby zur Schreiambulanz. Diese Einrichtung der modernen Kinderheilkunde unterstützt Eltern dabei, die Anpassungsschwierigkeiten und das exzessive Schreien von ihrem Schreikind zu therapieren. Dabei steht die Eltern-Kind-Beziehung im Mittelpunkt, die im Rahmen der Therapie gestärkt wird. Die Schreiambulanz ist für Kinder bis zum Alter von drei Jahren geeignet.

Schreibaby
Ein Schreibaby stellt die Geduld seiner Eltern auf die Probe. Denn das Brüllen und Weinen kann bis zum 4. Lebensmonat oder gar länger andauern.

4. Behandeln Sie Ihr Schreikind mittels Osteopathie und Homöopathie. Möglicherweise kann die Ursache der Schreiattacken in einer Blockade liegen, die Schmerzen verursacht. Mithilfe der Osteopathie kann ein Osteopath mit Spezialisierung auf Kinder, den Bewegungsapparat beim Schreikind untersuchen.

Mögliche Blockaden, die z.B. das KiSS-Syndrom hervorruft, können dadurch erkannt und behandelt werden. Osteopathische Hinweise auf eine Blockade sind z.B.:

  • häufige und starke Überstreckung des Babys
  • das Baby liegt auf dem Rücken nicht gerade
  • Berührungsempfindlichkeit beim Waschen und Ankleiden des Babys

Außerdem können bestimmte homöopathische Mittel das Kind beruhigen, wie z.B.:

  • Chamomilla D12 bei ununterbrochenem Schreien, außer beim Tragen oder Schaukeln (1 Tag alle 1 bis 2 Stunden, ab Besserung nur noch alle 3 bis 6 Stunden)
  • Stramonium D12 bei nächtlichen Schreiattacken, wenn das Baby eine schwere Geburt hatte (3x täglich)
  • Colocynthis D12: das Baby zieht während des Schreiens die Beine ein (1 Tag alle 1 bis 2 Stunden, ab Besserung nur noch alle 3 bis 6 Stunden)

Beachten Sie: Vor der Therapie mittels Osteopathie oder Homöopathie bei Schreibabys, sollten Sie unbedingt Absprache mit einem Kinderarzt halten.

Wann hört das Schreien auf?

Die heftigen Schreiattacken beginnen meist um die zweite Lebenswoche und enden mit dem Beginn des 4. oder 5. Monats. In nur wenigen Fällen dauern die Schreiattacken von Schreibabys bis zu 1 Jahr oder gar noch länger an.

Egal wie lange die Phase des Schreiens und Weinens auch andauern mag – machen Sie sich keine Sorgen und bleiben Sie ruhig! Denn genauso wie Ihr Baby Ihre Anspannung spürt, spürt es auch Ihre Entspannung. So kommt auch Ihr Schreikind schneller zur Ruhe!

Dieser Beitrag ist Teil der Serie zum Thema nach der Geburt. Weitere Themen:



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