Verhütung Kupferkette: Vorteile, Nachteile, Preis & Kosten

Die Verhütung mittels Kupferkette gilt als besonders sicher und ist eine hormonfreie Verhütungsmethode. Wir erklären nachfolgend wie die Kupferkette funktioniert, eingesetzt und bei Kinderwunsch wieder entfernt werden kann. Weiterhin werden Vorteile und Nachteile, sowie die Kosten thematisiert.

Artikelübersicht

Wie funktioniert die Verhütung mit Kupferkette?

Verhüten mit der Kupferkette ist besonders effektiv, frei von Hormonen und kommt daher ohne hormonelle Belastung für den Körper aus. Sie ähnelt in der Wirkung der Kupferspirale und besteht aus einem robusten Nylonfaden an dem vier oder sechs Kupferelemente befestigt sind. Praktischerweise kann dieses Verhütungsmittel jederzeit abgesetzt und durch den Arzt entfernt werden, beispielsweise wenn ein Kinderwunsch besteht.

Das Verhütungsmittel wird in die Gebärmutter eingesetzt und gibt dort Ionen ab, die die Konsistenz des Schleims am Muttermund ändern. Dies hemmt die Bewegungsaktivität der Spermien und hindert diese an der Befruchtung der Eizelle. Ein weiterer Effekt bei der Verhütung mit Kupferkette ist die Veränderung der Gebärmutterschleimhaut. Die abgegebenen Kupfer-Ionen verhindern so die Einnistung einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutterwand, welche man üblicherweise an der Einnistungsblutung erkennen würde.

Kupferkette Verhütung
Kupferkette zur Verhütung: Die besonderen Eigenschaften des Rohstoffs Kupfer ermöglichen auch die Verhütung mittels abgegebener Kupfer-Ionen.

Wie Ärzte die Kupferkette einsetzen und entfernen

Das Einsetzen der Kupferkette kann wegen der Komplexität nur von Ärzten vorgenommen werden. Je nach Größe der Gebärmutter wird eine Kette mit vier oder sechs Kupferelementen gewählt. Das Einsetzen erfolgt in der Zeit der Periodenblutung, da hier der Muttermund weicher und weiter geöffnet ist. Der Arzt setzt die Kupferkette zur Verhütung in die Gebärmutter ein und verankert den Nylonfaden in der Muskulatur der Gebärmutterwand. Der Eingriff kann moderate Schmerzen hervorrufen, die mittels Schmerzmittel oder lokaler Betäubung unterdrückt werden.

Direkt nach dem Eingriff und etwa vier bis sechs Wochen danach prüft der Frauenarzt die Festigkeit der Verankerung und die Lage der Kettenglieder. Dieser Vorgang sollte turnusmäßig einmal pro Halbjahr erfolgen, um so eine sichere Empfängnisverhütung zu gewährleisten. Insgesamt kann die Kupferschnur für fünf Jahre im Körper der Frau verbleiben. Danach muss es wieder vom Arzt entfernt werden. Das Entfernen gelingt relativ schnell über einen zweiten Rückholfaden. Da sowohl die Verankerung als auch das Entfernen der Kupferkette einen erfahrenen Frauenarzt erfordern, bietet der Hersteller der Gynefix®-Kupferkette einen Ärztefinder mit Umkreissuche auf seiner Homepage an.

Sollten Sie unsicher sein, ob eine ungewollte Schwangerschaft besteht. Empfiehlt es sich, einen Schwangerschaftstest durchzuführen.

Vorteile: Hohe Sicherheit gemäß Pearl-Index

Um die Sicherheit einer Verhütungsmethode anzugeben wurde der Pearl-Index entworfen. Dieser Wert gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, schwanger trotz Kupferkette zu werden. Konkret werden dabei 100 Frauen über den Zeitraum eines Jahres (= 1200 Zyklen in Summe) untersucht und dabei ausgewertet, wie viele Personen schwanger geworden sind.

Die Sicherheit ist gemäß Pearl-Index besonders hoch und liegt bei 0,1 – 0,5. Dies bedeutet, dass es bei 1000 Frauen innerhalb eines Jahres gerade einmal bei 1 – 5 Personen zu einer Schwangerschaft kommt. Die erste Zahl gibt dabei den theoretischen Wert bei fehlerfreiem Gebrauch an. Mit der zweiten Nummer werden auch Anwendungsfehler im praktischen Gebrauch mit einbezogen. Den Vergleich zu anderen Verhütungsarten zeigt die nachfolgende Liste:

Zu den weiteren Vorteilen der Verhütung mittels Kupferionen zählt die hohe Verträglichkeit und dass Anwender keine Einnahmefehler begehen können, sowie der Verzicht auf Hormone.

Nachteile: Risiken und Nebenwirkungen

Prinzipiell sind kaum Risiken für den Anwender vorhanden und auch Nachteile und Nebenwirkungen halten sich stark in Grenzen. Nach dem Einsetzen der Gynefix® Kupferkette kann es eine Eingewöhnungsphase des Körpers geben, bei der es zu Schmierblutungen kommen kann. Weitere Nachteile sind beispielsweise:

  • Das Verhütungsmittel ist rezeptpflichtig.
  • Es entstehen teils große Schmerzen beim Verankern und Entfernen. Dabei besteht, wie bei der Spirale, ein erhöhtes Risiko für Infektionen.
  • Ein unbemerktes Verrutschen kann zur ungewollten Schwangerschaft führen.
  • Patienten müssen die Kosten von ca. 300€ auf einmal bezahlen. Dies kann finanzschwache Frauen vor Probleme stellen.

Preis und Kosten der Gynefix® Kupferkette

Preis und Kosten der Gynefix® Kupferkette sind abhängig vom Untersuchungsaufwand, verwendeter Betäubung, Nachuntersuchungen, etc. Sie betragen einmalig etwa 200€ – 400€ (ca. 120€ – 300€ bei der Kupferspirale). Bei einer empfohlenen Verwendung von 5 Jahren liegen die monatlichen Kosten bei etwa 4€ – 7€. Damit liegt der Preis auf dem Niveau der häufig verwendeten Anti-Baby-Pille. Bei gesetzlich Krankenversicherten umfasst die Kostenübernahme durch die Krankenkasse die erste Lagekontrolluntersuchung mittels Ultraschall. Privat versicherte Frauen sollten bei ihrer PKV nachfragen, welche Kosten übernommen werden.

Dieser Artikel gehört zur Ratgeberserie über Verhütungsthemen. Überblick aller Ratgeber:



Letzte Aktualisierung der Produktboxen am: 18.04.2024 | Alle Preise dieser Seite sind inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Affiliate Links & Bilder entstammen der Amazon Product Advertising API.