Wie lange dauert der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt?

Der Wochenfluss (Lochien) ist das natürliche Wundsekret, das nach einer natürlichen Geburt und einem Kaiserschnitt aus der Vagina ausgeschieden wird. Die Stärke und Dauer des Ausflusses variieren dabei von Frau zu Frau.

In diesem Ratgeber erfahren Sie

  • wie lange der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt dauert
  • was erste Anzeichen und Symptome sind
  • wie Sie den optimalen Heilungsverlauf unterstützen und
  • welche Komplikationen auftreten können.

Artikelübersicht

Was ist der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt?

Der  Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt wird auch als postnataler Ausfluss oder Lochien bezeichnet. Er tritt genauso wie nach einer natürlichen Geburt auch nach einem geplantem Kaiserschnitt (Wunschkaiserschnitt) oder Notkaiserschnitt während dem Wochenbett auf.

Nachdem das Baby geboren wird, wird die Plazenta ausgeschieden und es entsteht eine Wunde in der Gebärmutter. Daraus stößt der Körper das Wundsekret aus, das hauptsächlich aus Blut, (Gebärmutter-)Schleimhaut und Eihaut besteht. Im späteren Verlauf verändert der Ausfluss seine MengeKonsistenz, den Geruch und die Farbe.

Wie lange dauert der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt?

Bei einer natürlichen Geburt dauert der Ausfluss vier bis sechs Wochen. Der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt dauert bei den meisten Frauen hingegen oft nur ein bis zwei Wochen. Denn bei einem Kaiserschnitt werden Rückstände der Plazenta meist direkt mit entfernt. Wie lange der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt dauert, hängt letztendlich von der Blutungsintensität ab.

Ist nur ein sehr schwaches und kurz auftretendes Wundsekret sichtbar, empfiehlt es sich, einen Gynäkologen oder eine Hebamme aufzusuchen, um einen möglichen Lochialstau auszuschließen.

Tipp zum Wochenfluss anregen: Legen Sie sich auf dem Bauch auf ein zusammengerolltes Handtuch und verbleiben Sie für einige Minuten in dieser Position.

Symptome und Anzeichen von Lochien

Lochien treten bereits kurz nach der Geburt des Babys auf und ändern während dem Wochenbett die Konsistenz und Farbe. Zu Beginn sind sie meist wässrig und blutig und zum Ende hin dünnflüssig und bräunlich. Lochien lassen sich farblich in etwa wie folgt unterscheiden:

  • Hellrot (erste stärkere Blutungen)
  • Rosarot (einsetzende Heilungsphase)
  • Braun (fortgeschrittene Heilungsphase)
  • Gelb-Weiß (Endphase der Heilung)

Wenn sich die Mutter im Wochenbett überanstrengt, kann es passieren, dass die Blutung zunimmt und sich die Farbe wieder mehr ins rötliche färbt. Sie sollte dies entsprechend als Warnhinweis betrachten, dass sie ihren Körper zu stark belastet und sich folglich mehr Ruhe gönnen. Der Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt kann schubweise auftreten oder eine höhere Intensität aufweisen. Insbesondere am Anfang ist der Blutverlust sehr stark, da die  abgelöste Plazenta eine große Wunde in der Gebärmutter hinterlässt.

Hygiene und Pflege beim Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt

Hygiene und Pflege beim Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt unterscheiden sich nicht von den Empfehlungen bei einer natürlichen Geburt. Die Blutung kommt bei beiden Entbindungsarten vor und sollte mit Binden oder Einlagen aufgefangen werden. Diese Einlagen müssen regelmäßig gewechselt werden.

Tipp zu Binden und Einlagen für den Wochenfluss: Zu Beginn eignen sich reguläre Binden  für die Periodenblutung (z.B. vom DM), die sehr saugfähig und extra-lang sind am besten. Später sind Nachtbinden zu empfehlen. Von Slipeinlagen ist abzuraten.

Tampons dürfen wegen der  hohen Infektionsgefahr in den ersten sechs Wochen nicht verwendet werden. Denn sie fördern das Risiko, dass Bakterien und Keime in die offenen Wunden gelangen.

Nach jedem Toilettengang muss der Intimbereich gründlich gereinigt und jedmögliches Wundsekret entfernt werden, insbesondere bei einem Dammriss oder Scheidenriss.

Wochenfluss nach Kaiserschnitt Tampon
Tampons sind beim Wochenfluss nach Kaiserschnitt tabu. In den ersten sechs Wochen besteht eine erhöhte Infektionsgefahr!

Falls Sie im Krankenhaus bereits mit Binden oder Einlagen versorgt wurden, dann können Sie diese für Zuhause nutzen. Anfangs blutet der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt noch stärker und Sie können die Binden jede Stunde wechseln. Später vergrößern sich die Intervalle und es ist nur noch alle paar Stunden notwendig die Binde zu tauschen. Hygiene und Pflege ist in dieser Phase besonders wichtig. Achten Sie auf Sauberkeit und waschen Sie vor und nach dem Wechseln der Einlagen die Hände mit warmen Wasser. Insbesondere bei einem Dammriss besteht erhöhte Infektionsgefahr! Waschen Sie einen Dammriss oder Scheidenriss sanft mit Wasser und Kamille.

Wann Sie bei Komplikationen einen Arzt aufsuchen sollten!

In einigen Fällen verläuft der Heilungsverlauf vom Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt gestört und es kommt zu Komplikationen. Damit Sie nicht zu viel Blut verlieren, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn plötzliche so starke Blutungen auftreten, dass die Binde innerhalb von einer Stunde blutgetränkt ist.

Der Frauenarzt oder die Hebamme sind jetzt die richtigen Ansprechpartner. Wird Ihnen vom Blutverlust schwindelig, dann kann dies darauf hindeuten, dass bereits zu hoher Blutverlust erfolgte. Rufen Sie in diesem Fall umgehend den Notarzt!

Weitere Komplikationen und Fälle, in denen man beim Wochenfluss nach Kaiserschnitt einen Gynäkologen konsultieren sollte, sind beispielsweise:

  • Die Stärke der Blutung hat eine Woche nach der Geburt nicht abgenommen und ist hellrot.
  • Große Blutgerinnsel sind im Wundsekret enthalten.
  • Es liegt unangenehmer Geruch vor, der von Schüttelfrost oder Kindbettfieber begleitet wird
  • Die Blutung läuft wie ein dauerhafter kleiner Strahl.

Dieser Artikel ist Inhalt unserer Serie zum Thema SchnittgeburtWeitere Themen:

  1. Kaiserschnitt [ BetäubungGeplantWochenfluss | Pro & Contra ]
  2. Kaiserschnittnarbe
  3. Wunschkaiserschnitt


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