Eine Zwillingsschwangerschaft ist für viele werdende Eltern eine freudige Überraschung, bringt aber auch eine zusätzliche Gewichtszunahme mit sich.
In diesem Ratgeber erfahren zukünftige Eltern
- Welche Gewichtszunahme Mama und Babys erfahren.
- wie die Entwicklung im Schwangerschaftsverlauf aussieht
- welche Anzeichen und Symptome auftreten
- wie hoch die Wahrscheinlichkeit für zwei Embryonen ist
- warum sie als Risikoschwangerschaft eingestuft wird.
Artikelübersicht
Zwillingsschwangerschaft: Gewichtszunahme der Mutter
Bei einer normalen Schwangerschaft beträgt die Gewichtszunahme der werdenden Mutter etwa 7-18 Kg. Dies ist abhängig von ihrem Body-Mass-Index (BMI) und der Körperfülle vor Schwangerschaftsbeginn. So werden Frauen mit Untergewicht bis zum Geburtstermin mehr Masse zugenommen haben, als Mütter mit Übergewicht. Der BMI für Untergewicht liegt unterhalb 18,5 kg/m2 und für Übergewicht oberhalb von 30 kg/m2.
Tipp: Hier geht es zum BMI Rechner der Uni Hohenheim. Der Rechner verwendet die Standardformel: BMI = Körpergewicht / (Körpergröße in m)2
Bei einer Zwillingsschwangerschaft steigert sich die Gewichtszunahme nochmals um 2-3 Kg, was in etwa dem Gewicht des zusätzlichen Kindes entspricht. Ist die Frau nur mit einem Baby schwanger, so hat das Kind bis zur Geburt etwa 3500g zugenommen. Doppelte Kinder wiegen am Ende der Schwangerschaft normalerweise etwas weniger. Der Schwangerschaftsbauch ist in den Anfangsmonaten noch gar nicht sichtbar, auch nicht bei Zwillingsmüttern.
Zustand der Mutter | Gewichtszunahme in der SS |
---|---|
Untergewicht | ca. 13-18 Kg |
Normalgewicht | ca. 11-16 Kg |
Übergewicht | ca. 7-11 Kg |
Mit Zwillingen | ca. 16-20 Kg |
Gewichtszunahme und Geburtsgewicht der Kinder
Die Geburt der Zwillingsbabys sollte frühestens ab der 32. Schwangerschaftswoche eingeleitet werden. Jedes Baby sollte dann an Gewicht mindestens 1800 Gramm zugenommen haben. Der Gewichtsunterschied zwischen den beiden Ungeborenen darf maximal 20% oder 500 Gramm betragen. Im Mittel werden die meisten Zwillingsgeburten in der 37. Woche mit etwa 2600 Gramm pro Kind entbunden. Leider gibt es wenig valide Daten und Studien zur Gewichtszunahme bei Zwillingsschwangerschaften. Die nachfolgenden Angaben sind gemittelte Werte aus den Zahlen, die wir bei unserer Recherche über das Baby Gewicht in der Schwangerschaft gefunden haben:
Entwicklung und Verlauf während der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft kann sich in zwei unterschiedliche Richtungen entwickeln, die das Geschlecht, das Aussehen und die Charaktereigenschaften der Babys bestimmen.
Diese Entwicklungsformen sind die eineiigen (monozygoten) oder zweieiigen (dizygoten) Embryonen. Selten können aus einer eineiigen Zellteilung auch siamesische Zwillinge (sogenannte Doppelfehlbildung) entstehen.
Teilt sich eine befruchtete Eizelle bereits im sehr frühen Schwangerschaftsverlauf in zwei Zellkerne mit identischen Erbinformationen und somit in zwei voneinander unabhängige Embryone, so entstehen aus dieser Zwillingsschwangerschaft eineiige Zwillinge.
Eineiige Geschwister gehen getrennte Wege zur Gebärmutter, wo sie sich in einer jeweils separaten Fruchthöhle im mütterlichen Bauch einnisten und einzeln versorgt werden. In seltenen Fällen können sie sich auch eine Fruchthöhle teilen.
Wenn sich eine befruchtete Eizelle erst im späteren Verlauf der Schwangerschaft fehlerhaft in zwei Zellkerne teilt, die bereits bestimmte Organanlagen gemeinsam ausgebildet haben, entsteht daraus die Doppelfehlbildung. Dadurch sind sie an bestimmten Körperteilen (z.B. Brustkorb, Bauch, Steiß, Kopf) miteinander verbunden.
Wenn in einem Zyklus zwei Eizellen reifen und gleichzeitig von zwei Spermien befruchtet werden, können zweieiige Embryonen entstehen. Diese Eizellen nisten sich unabhängig voneinander in der Gebärmutter ein und haben jeweils eine eigene Plazenta, die sie versorgt.
Alle Unterschiede & Fakten über eineiige, zweieiige und siamesische Zwillingskinder
Eineiige Kinder
- Entwicklung durch eine einzelne Eizelle
- in der Regel getrennte Fruchthöhle und Mutterkuchen
- gleiches Geschlecht
- identische Erbinformationen
- Aussehen identisch
- gemeinsamer Blutkreislauf (mögliche Schwangerschaftskomplikation)
Zweieiige Kinder
- Entwicklung durch zwei Eizellen
- getrennte Versorgung
- unterschiedliches oder gleiches Geschlecht
- unterschiedliche Erbanlagen
- individuelle äußere Merkmale
- getrennter Blutkreislauf
Siamesische Geschwister
- Entwicklung durch fehlerhafte Zellteilung im späteren Verlauf der Schwangerschaft
- komplette Teilung der Embryonen meist nicht mehr möglich
- Kinder sind an bestimmten Körperteilen miteinander verbunden
- Wahrscheinlichkeit für Verwachsungen: Brustbereich (70%), Bauchgewebe (34%), Steiß (18%), Sitzbein (6%), Kopf (2%)
Erste Anzeichen und Symptome einer Zwillingsschwangerschaft erkennen
Erste Anzeichen und Symptome einer Zwillingsschwangerschaft gleichen den Anzeichen und Beschwerden, die auch bei einem regulären Verlauf der Schwangerschaft mit Einzelkindern auftreten. Aus diesem Grund sind keine eindeutigen Hinweise erkennbar.
Allerdings lassen sich die beiden Embryonen bereits im ersten Schwangerschaftstrimester im Ultraschall beim Frauenarzt feststellen.
Typische erste Anzeichen und Indikatoren sind somit:
- Müdigkeit
- Übelkeit
- Bluthochdruck
- Schwangerschaftsstreifen, Krampfadern
- Wassereinlagerungen in den Beinen
- Kurzatmigkeit
- eine beträchtliche Gewichtszunahme in den ersten Schwangerschaftswochen (vgl. Gewichtskurve zur Schwangerschaft )
- ständiger Harndrang der Mütter
- im Ultraschall sichtbar
Wahrscheinlichkeit für zwei Babys
Grundsätzlich steigt die Wahrscheinlichkeit für Mehrlinge mit zunehmendem Alter der Frau. Denn je älter die Frau ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das follikelstimulierende Hormon FSH zwei Eizellen gleichzeitig reifen lässt.
Wurden in einer Familie bereits Mehrlinge geboren, ist die Wahrscheinlichkeit, zweieiige Geschwister
zu bekommen, aufgrund der Erbanlagen entsprechend noch höher.
Generell ist die Wahrscheinlichkeit für zweieiige Embryonen in der Schwangerschaft höher als für eineiige Kinder. Denn eineiige Geschwister entstehen durch Zufall, wenn die Frau schwanger ist und werden auch durch keine Erbanlagen innerhalb der Familie beeinflusst.
Weitere Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit für zweifachen Nachwuchs erhöhen, sind auch Hormonbehandlungen bei Unfruchtbarkeit (z.B. eine heterologe Insemination). So bekommen viele Paare mit erfolgreicher Schwangerschaft nicht nur ein Kind, sondern gleich das doppelte Baby Glück.
Ist die Mehrlingsschwangerschaft eine Risikoschwangerschaft?
Kurz gesagt: Ja. Ein Mehrlingsschwangerschaft wird grundsätzlich als Risikoschwangerschaft eingestuft. Denn bei einer Mehrlingsschwangerschaft treten Schwangerschaftskomplikationen mit erhöhtem Risiko auf. Deshalb leiden Mütter in der Schwangerschaft stärker unter Schwangerschaftsbeschwerden (Beispiel: Rückenschmerzen durch zusätzliches Gewicht) und werden bis zur Geburt häufiger ärztlich untersucht.
Mögliche Komplikationen, die während der Risikoschwangerschaft auftreten, sind beispielsweise vorzeitige Wehen, ein Blasensprung oder ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt. Mehrlinge kommen häufig bis zu drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt als Einzelkinder.
Ist eine optimale Versorgung der Embryonen mit Nährstoffen aufgrund einer Plazentainsuffizienz nicht mehr gewährleistet, muss bei dieser Risikoschwangerschaft gegebenenfalls die Geburt eingeleitet oder ein geplanter Kaiserschnitt durchgeführt werden. Eine Kaiserschnittgeburt ist vor allem dann medizinisch notwendig, wenn ein deutlicher Unterschied in der Gewichtszunahme der beiden Ungeborenen vorliegt.
Dieser Ratgeber gehört zur Artikelserie zum Thema Zwillinge. Überblick aller Ratgeber:
Letzte Aktualisierung der Produktboxen am: 2024-12-27 | Alle Preise dieser Seite sind inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Affiliate Links & Bilder entstammen der Amazon Product Advertising API.