Ein Nabelschnurbruch (Omphalozele) beschreibt eine Entwicklungsstörung beim Embryo im Mutterleib. Bei dieser Entwicklungsstörung tritt beim Neugeborenen eine erhebliche Fehlentwicklung der Bauchdecke auf.
In diesem Ratgeber erfahren Sie
- wie sich eine Omphalozele in der Schwangerschaft entwickelt und welche Symptome und Ursachen sie hat
- welches Risiko eine Fehlbildung der Bauchdecke beim Baby birgt
- wie man einen Bruch des Nabels beim Baby erkennen und behandeln kann.
Artikelübersicht
Nabelschnurbruch beim Baby – Entwicklung, Symptome und Ursachen
Eine Omphalozele in der Schwangerschaft tritt ungefähr bei 1 von 5000 Neugeborenen auf und beschreibt eine Fehlbildung der Bauchdecke des Babys.
Bei einer gesunden Entwicklung der Bauchwand werden die Bauchorgane des Babys zunächst nach außen in die Nabelschnur verlagert (physiologischer Nabelschnurbruch). Gegen Ende des ersten Trimesters (ca. zwischen der 10. SSW und 12. SSW) wandern die Bauchorgane schließlich wieder zurück in die Bauchhöhle des Kindes. Dieser Prozess ist ein normaler Bestandteil einer Schwangerschaft, solange eine ordnungsgemäße Rückbildung stattfindet.
Bleibt die vollständige Rückbildung bei dieser Verletzung jedoch aus, gilt dies als krankhafter Befund, der bis zur Geburt bestehen bleibt. Dadurch befinden sich meist die inneren Organe wie z.B. Darm, Leber und Milz teilweise in der Nabelschnur, die das Organ mit einer dünnen Haut vor dem Fruchtwasser schützt (Bruchsack).
Durch diese Entwicklungsstörung kann sich die Bauchwand des Ungeborenen nicht gesund entwickeln und eine Fehlbildung, bei der das Kind nur eine sehr kleine Bauchhöhle hat, ist die Folge.
Die Symptome einer Omphalozele äußern sich nach der Geburt anhand offensichtlicher Fehlbildungen an der Bauchdecke des Kindes. Der Bruchsack ist nach außen hin sichtbar und kann sogar die Größe des Kopfes des Kindes annehmen. Während der Schwangerschaft kann es zu einer Plazentainsuffizienz kommen.
Weitere massive Fehlbildungen sind das Cantrell-Syndrom oder das Wiedemann-Beckwith-Syndrom.
Risiko für das Baby
Kann sich die Bauchdecke des Babys wegen einer Omphalozele nicht mehr vollständig verschließen, besteht das Risiko eines Vorfalls der Eingeweide. Dabei sind meist Teile des Dünndarms und der Leber betroffen.
Reißt der Bruchsack bei der Geburt ein und die Organe liegen nach außen hin offen, ist das Risiko für eine Infektion sehr hoch. Neben einer Bauchfellentzündung kann eine Infektion auch zu einer Blutvergiftung führen.
Diagnose mittels Ultraschall und Möglichkeiten zur Behandlung
Ein Nabelschnurbruch kann bereits während der Schwangerschaft im Ultraschall diagnostiziert werden. Etwa ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel ist eine Untersuchung mittels Ultraschall bereits aussagekräftig. Meist wird einige Zeit nach der Diagnose mittels Ultraschall ein geplanter Kaiserschnitt durchgeführt.
Die Erstversorgung einer Fehlbildung der Bauchdecke erfolgt direkt nach der Geburt zunächst mit feuchten, sterilen Kompressen. Außerdem bekommt das Neugeborene eine Magensonde und einen Zugang über die Vene, um mit ausreichend Nährstoffen und Flüssigkeit versorgt zu werden.
Im Anschluss wird das Neugeborene mit Omphalozele für eine Operation an eine Kinderklinik überwiesen. Das Ziel einer Operation ist es, die vorgefallenen Organe wieder in die Bauchhöhle zu verlegen, die Bauchdecke zu stabilisieren und sie ordnungsgemäß zu verschließen. Um mögliche Komplikationen vorzubeugen, muss ggf. später nachoperiert werden. Nur in wenigen Ausnahmefällen wird auf eine Operation verzichtet, um Folgeschäden zu vermeiden.
Die Prognose eines Kindes mit Nabelschnurbruch ist abhängig vom Schweregrad der Fehlbildung und seinem Geburtsgewicht. Allerdings unterscheidet sich die Lebensqualität nicht signifikant vom Bevölkerungsdurchschnitt. Es besteht also nicht zwingend eine verkürzte Lebenserwartung oder höhere Anfälligkeit für Krankheiten.
Sind Frauen von einem Nabelschnurbruch betroffen, werden sie dadurch nicht zwingend gehindert, später eine Schwangerschaft zu erreichen.
Dieser Beitrag ist Inhalt unseres Ratgebers zum Thema Schwangerschaftskomplikationen. Weitere Themen:
- Blasenmole (Mola hydatidosa)
- Eileiterschwangerschaft
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- Kindbettfieber
- Muttermundschwäche
- Neuralrohrdefekt
- Omphalozele (Nabelschnurbruch)
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- Singuläre Nabelschnurarterie (SUA)
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