Ringelröteln in der Schwangerschaft: Anzeichen & Risiko

Während sie bei Kindern eine harmlose Krankheit auslösen, stellen Ringelröteln in der Schwangerschaft eine Gefahr für das Ungeborene dar. Denn die Infektion mit dem Parovirus B19 kann sich über die Blutbahn der Mutter bis zum Baby ausbreiten und im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen.

Erfahren Sie in diesem Ratgeber zu Ringelröteln in der Schwangerschaft

  • warum Ringelröteln in der Schwangerschaft gefährlich sind
  • an welchen Symptomen und Anzeichen Sie die Virus-Erkrankung erkennen
  • wann die Ansteckungsgefahr am größten ist und wie lange die Inkubationszeit dauert
  • wie die Diagnose und Behandlung der Krankheit erfolgt

Artikelübersicht

Warum sind Ringelröteln in der Schwangerschaft gefährlich?

Ringelröteln in der Schwangerschaft stellen ein Risiko für das Baby dar. Denn bis zur 8. SSW kann eine Infektion mit dem Parovirus B19 zu einer verhaltenen Fehlgeburt führen.

Zwischen der 9. SSW und 20. SSW ist eine Infektion des Babys besonders gefährlich. Denn der Parovirus kann die Blutbildung des Babys erheblich schädigen, sodass es zu einer Blutarmut (Anämie) kommt. Etwa acht bis zehn Prozent der Babys, bei denen die Infektion mit dem Parovirus bereits im frühen Schwangerschaftsverlauf stattgefunden hat, reagieren als Folge der Blutarmut mit Wasseransammlungen im Bauch oder einem Herzversagen. In diesem Fall ist bereits ein früher Tod im Mutterleib möglich.

Ab der 21. SSW ist eine Infektion mit Ringelröteln in der Schwangerschaft meist risikoarm.

Symptome und Anzeichen von Ringelröteln in der Schwangerschaft

Die Symptome und Anzeichen von Ringelröteln in der Schwangerschaft unterscheiden sich etwas von denen der typischen Kinderkrankheit. Denn der Krankheitsverlauf ist bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich.

Bei Kindern sind häufige Anzeichen:

  • rote Backen (deshalb auch der Begriff: Ohrfeigengesicht-Krankheit, engl.: slapped face desease)
  • ein girlandenförmiger Ausschlag an Armen, Beinen und Rumpf
  • juckende Haut
  • leichtes Fieber, Müdigkeit, Unwohlsein

Bei Erwachsenen sind häufige Anzeichen:

  • Gelenkschmerzen
  • Schwellungen der Gelenke
  • Rheuma
  • leichtes Fieber oder der typische Hautausschlag bleiben aus
Ringelröteln in der Schwangerschaft
Betroffene Frauen bemerken bei Ringelröteln in der Schwangerschaft oft Gelenkschmerzen, die wochen- oder monatelang andauern können.

Ansteckungsgefahr und Inkubationszeit

Die Inkubationszeit von Ringelröteln dauert vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit eine bis drei Wochen. Da die Erkrankung bereits Wochen vor dem ersten Auftreten von Hautausschlag ansteckend ist, wird sie meist zu spät bemerkt.

Wie die meisten Viren wird auch der Parovirus über Tröpfcheninfektion übertragen. Das bedeutet, dass Husten, Niesen, Händeschütteln oder die bloße Berührung von infizierten Gegenständen wie z.B. Türklinken zur Ansteckung ausreichen. Da Ringelröteln in der Regel eine Kinderkrankheit ist, ist die Ansteckungsgefahr in Kitas und Schulen am größten.

Hat sich eine Frau mit Ringelröteln in der Schwangerschaft angesteckt, heißt das nicht zwingend, dass das Baby auch infiziert ist. Zwar ist die Gefahr immer gegeben, allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit bei jedem fünften Baby.

Diagnose und Behandlung

Ein Bluttest beim Frauenarzt kann die Erkrankung schnell diagnostizieren. Dieser zeigt an, ob eine Infektion mit dem Ringelröteln-Virus oder bereits Antikörper gegen den Virus vorliegen. So werden eventuelle Schwangerschaftskomplikationen frühzeitig erkannt. Ab der 17. SSW ist über das Nabelschnurblut ein Bluttest beim Baby möglich.

Gegen Ringelröteln in der Schwangerschaft gibt es keine Schutzimpfung. Deshalb ist es schwierig, aktiv gegen den Virus vorzugehen. Im Falle einer Infektion des Ungeborenen mit dem Virus und einer resultierenden Blutarmut, kann eine Behandlung mittels Bluttransfusion erfolgen. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, immer gründlich die Hände mit Seife und Wasser zu waschen und den Kontakt zu angesteckten Menschen, Kitas und Schulen zu meiden.

Frauen, die die Krankheit bereits durchgemacht haben, haben bereits lebenslange Antikörper gebildet, sodass sie in der Schwangerschaft vor einer erneuten Ansteckung geschützt sind.

Wer eine Nummer sicher gehen möchte, kann sich vorläufig beim Arzt auf Antikörper untersuchen lassen. Dieser Test gehört aber nicht zur Schwangerschaftsvorsorge und muss somit selbst gezahlt werden. Fast die Hälfte aller Schwangeren sind bereits immun gegen Ringelröteln, ohne es zu wissen. Denn durch harmlose Symptome in der Vergangenheit, kann die Krankheit schnell mit einer Grippe verwechselt worden sein.

Dieser Beitrag ist Inhalt unseres Ratgebers zum Thema SchwangerschaftskomplikationenWeitere Themen:



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