Das Kindbettfieber (auch Wochenbettfieber oder Puerperalfieber) bezeichnet eine Infektionskrankheit im Wochenbett. Diese entwickelt sich aus der Folge von Komplikationen nach der Geburt, die im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen können. Die Erreger dieser Infektion sind beispielsweise Staphylokokken, Streptokokken, oder Escherichia coli.
In diesem Ratgeber zum Puerperalfieber erfahren Sie
- an welchen Symptomen und Anzeichen Sie das Kindbettfieber erkennen
- wie die Diagnose beim Frauenarzt erfolgt
- welches Risiko das Wochenbettfieber birgt
- wie lange das Wochenbettfieber dauert und wie die Behandlung erfolgt
Artikelübersicht
Kindbettfieber – Ursachen und Symptome
Das Kindbettfieber versteht sich als Überbegriff für verschiedene infektiöse Komplikationen, die nach der Entbindung im Wochenbett auftreten. Die Erreger, die das Kindbettfieber auslösen sind beispielsweise Staphylokokken, Streptokokken, Escherichia coli, Neisseria gonorrhoeae oder verschiedene Anaerobier. Diese Erreger verursachen infektiöse Komplikationen wie z.B.:
- Dammriss
- Infektionen an den Genitalorganen
- Operationsschnitte (das Risiko ist nach einer Kaiserschnittgeburt erhöht)
Die häufigsten Ursachen für das Puerperalfieber sind:
- mangelnde Hygiene
- unvollständige Nachgeburt
- Fehlgeburt
- stockender Wochenfluss
Aufgrund unterschiedlicher Ursachen, gibt es auch verschiedene Symptome, die auf das Wochenbettfieber hindeuten.
Häufige erste Anzeichen und Symptome für das Puerperalfieber sind:
- erhöhte Temperatur, die sich zu hohem Fieber entwickelt
- Schüttelfrost
- Druckschmerzen im Unterleib
- Schmerzen in der Gebärmutter
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Wochenfluss weist unangenehmen Geruch und Blutungen auf
- permanente Verschlechterung des Allgemeinzustands
Frauen im Wochenbett, bei denen ein oder mehrere der oben genannten Symptome auftreten, müssen umgehend einen Arzt aufsuchen.
Risiko von Kindbettfieber und Diagnose beim Frauenarzt
Eine zeitnahe Untersuchung nach dem Bemerken der Symptome und Anzeichen, ist sehr wichtig, damit geeignete Möglichkeiten zur Behandlung und Therapie rechtzeitig eingeleitet werden können. Dazu lässt sich eine Infektion mit dem Fieber mittels einer Blutuntersuchung und einer Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt schnell nachweisen.
Im schlimmsten Fall führen die Symptome von Puerperalfieber nämlich zu einer Blutvergiftung (Sepsis), die bei Nicht-Behandlung zum Tod führen kann. Durch die heutzutage sehr guten hygienischen Bedingungen während und nach der Entbindung, tritt das Wochenbettfieber nur noch bei etwa 5 Prozent der Frauen auf.
Schon gewusst..?
„Retter der Mütter“ Ignaz Semmelweis, ungarischer Chirurg und Geburtshelfer, gilt als Begründer der Hygiene-Vorschriften.
Die meisten Frauen haben Ignaz Semmelweis ihr Leben zu verdanken. Denn er stellte im Jahr 1847 fest, dass über 13 Prozent aller Mütter nach der Geburt an Kindbettfieber starben.
Die Ursache lag an mangelnden Hygiene-Vorschriften, woraufhin Ignaz Semmelweis selbst strenge Hygiene-Vorschriften aufstellte.
Dazu zählten sowohl das intensive Händewaschen als auch das Desinfizieren der Hände mit einer Chlorkalklösung vor jeder Untersuchung einer Frau im Wochenbett.
Durch diese Hygiene-Vorschrift wurde die Sterberate von Frauen erfolgreich von 18,27 Prozent im April auf 0,19 Prozent am Jahresende gesenkt.
Heutzutage müssen aus diesem Grund alle Frauen im Wochenbett zur Vorbeugung von Kindbettfieber besonders auf Hygiene achten.
Zu diesen Vorschriften zählt das regelmäßige Händewaschen vor und nach jedem Gang zur Toilette, sowie das regelmäßige Waschen der Genitalien mit warmen Wasser. Außerdem muss im Wochenbett auf Tampons und Geschlechtsverkehr verzichtet werden, um das Risiko für Infektionen zu senken.
Dauer und Behandlung
Die Dauer der Symptome und Anzeichen des Fiebers variieren je nach Ausmaß der Komplikation. So heilen die Symptome einer kleinen Infektion nach der Entbindung meist innerhalb von wenigen Tagen ab. Bei einer schwereren Komplikation mit ausgeprägter Infektion muss dementsprechend mit einer längeren Dauer gerechnet werden.
Je nach Diagnose, kommen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz. Heute lässt sich das Fieber mittels Antibiotika gut behandeln.
Grundsätzlich gilt: Je gefährlicher die Komplikation ist, desto aufwendiger ist auch die Behandlung.
So muss bei einer komplizierten Infektion gegebenenfalls das betroffene Gewebe mittels einer Operation entfernt werden, um eine Blutvergiftung (Sepsis) zu verhindern.
Dieser Beitrag ist Inhalt unseres Ratgebers zum Thema Schwangerschaftskomplikationen. Weitere Themen:
- Blasenmole (Mola hydatidosa)
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- Kindbettfieber
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