Bei einer gefährlichen Eileiterschwangerschaft nistet sich eine befruchtete Eizelle nicht wie gewohnt in der Gebärmutter ein, sondern in der Schleimhaut des Eileiters. Die Ursachen sind unterschiedlich, können allerdings schwerwiegende Folgen und Risiken für die Mutter mit sich bringen. In der Regel endet diese Risikoschwangerschaft in einer Fehlgeburt.
In diesem Ratgeber erfahren Sie
- wie hoch die Wahrscheinlichkeit für diese Risikoschwangerschaft ist
- wie Sie erste Anzeichen erkennen
- was die Ursachen für eine Fehleinnistung sind
und wie man eine Eileiterschwangerschaft behandeln kann.
Artikelübersicht
Was ist eine Eileiterschwangerschaft und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?
Eine Eileiterschwangerschaft ist eine gefährliche Form der Schwangerschaft. Denn das Ei nistet sich nach seiner Befruchtung nicht wie gewohnt in der Gebärmutter ein, sondern in der Schleimhaut des Eileiters. Diese Fehleinnistung kann lebensbedrohliche Folgen für die Mutter haben. Im Mittelalter war die Eileiterschwangerschaft ein gefürchtetes Krankheitsbild, das als eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Frauen galt. Aufgrund des heutigen medizinischen Fortschritts und den verbesserten Methoden zur Früherkennung, liegt die Sterblichkeitsrate in absoluten Extremfällen nur noch bei 0,1 Prozent.
Eine Fehleinnistung einer befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutter tritt bei ungefähr 1 bis 2 Prozent aller Schwangerschaften auf. Mit über 95 Prozent ist die Eileiterschwangerschaft die häufigste Form der falsch lokalisierten Schwangerschaften. Die Wahrscheinlichkeit für diese Risikoschwangerschaft ist in den letzten Jahren von 0,5 auf 1 bis 2 Prozent gestiegen.
Ursachen, Risikofaktoren und erste Anzeichen
Die Ursachen für dieses Krankheitsbild sind unterschiedlich. Häufig stellen strukturelle Barrieren und funktionelle Störungen im Eileiter Beeinträchtigungen des Ei-Transportes dar. Sollte ein befruchtetes Ei die Gebärmutter nicht rechtzeitig erreichen, nistet es sich nämlich an seinem gegenwärtigen Standort ein.
Als primäre Barrieren (angeborene Hindernisse) der Eileiter gelten zum Beispiel Nebentuben, Einstülpungen oder ungewöhnlich lange Eileiter, die das Ei nicht in der gegebenen Zeit transportieren können. Sekundäre Barrieren bezeichnen Beschwerden wie Verwachsungen und Vernarbungen, die z.B. nach Eileiteroperationen oder einer unsauber durchgeführten Sterilisation zurückbleiben.
Hohe Risikofaktoren stellen häufig Entzündungen der Eileiter, sowie die Zunahme von Behandlungen zur künstlichen Befruchtung dar (z.B. heterologe Insemination). Frauen, die trotz Kupferspirale schwanger werden, haben grundsätzlich ein erhöhtes Risiko für eine Schwangerschaft im Eileiter.
Wenn Frauen trotz Pille schwanger werden, davon jedoch nichts wissen und diese oder die Pille danach einnehmen, kann es ebenfalls zu Funktionsstörungen kommen, die eine Fehleinnistung begünstigen.
Erste Anzeichen treten oft zwischen der 6. SSW und der 9. SSW auf. Die Anzeichen ähneln den frühen Schwangerschaftsanzeichen einer gesunden Schwangerschaft. Sie äußern sich unter anderem durch Übelkeit, eine leichte bis starke Blutung bzw. Einnistungsblutung, sowie einen positiven Schwangerschaftstest. Häufig begleiten Schmerzen die Anzeichen, wie z.B. einseitige Unterbauchschmerzen (auf der betroffenen Seite der Fehleinnistung) oder leichtes Fieber.
Behandlung einer Eileiterschwangerschaft
Eine geplatzte Eileiterschwangerschaft kann tödlich enden, wenn die Schwangere nicht rechtzeitig im Krankenhaus ankommt und sie starke innere Blutungen erleidet. In der Regel wird eine Frau im Krankenhaus überwacht, sobald aufgrund ungewöhnlicher Beschwerden eine Schwangerschaft im Eileiter diagnostiziert wird.
Die Diagnose erfolgt beim Frauenarzt mittels Bluttest, frühesten Schwangerschaftstest oder Ultraschall.
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Eine Untersuchung der Gebärmutter und der Eileiter mittels Ultraschall kontrolliert, ob die Schwangerschaft innerhalb oder außerhalb der Gebärmutter vorliegt. Da das Auffinden in den frühen Schwangerschaftsstadien sehr schwierig ist, wird ein Farbdoppler-Ultraschall verwendet. In sehr schwer zu diagnostizierenden Fällen kann auch eine Bauchspiegelung Aufschluss darüber geben, ob eine Fehleinnistung besteht.
Es gibt drei Möglichkeiten zur Behandlung einer Eileiterschwangerschaft:
- Operation: Die operative Entfernung des Schwangerschaftsgewebes oder der gesamten betroffenen Eileiter erfolgt endoskopisch mit der Bauchspiegelung. Der Einschnitt über der Bauchdecke ist nur klein, sodass die verbleibende Narbe kaum sichtbar ist. Diese Art der OP verheilt relativ schnell und verkürzt außerdem die Dauer des Krankenhausaufenthalts. Eine erneute Schwangerschaft zu späterem Zeitpunkt ist weiterhin möglich, wenn die Eileiter noch vorhanden sind.
- Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch: Ein medikamentöses Abtöten des betroffenen Schwangerschaftsgewebes bzw. des Embryos wird nicht häufig angewendet wie eine Op. Es weist aber dennoch gute Erfolgschancen auf. Der Vorteil ist, dass die Eileiter nicht verletzt werden und somit keine Vernarbungen entstehen. Eine erneute Schwangerschaft über die Gebärmutter ist ganz normal möglich.
- Warten: Abwarten und beobachten, ob die Symptome nachlassen und die Schwangerschaft auf natürlichem Wege abgeht, wird eher selten praktiziert. Nur bei einer sehr frühen Schwangerschaft mit kaum Beschwerden und Symptomen ist ein abwartendes Verhalten möglich. Ein Bluttest kontrolliert regelmäßig, ob die Konzentration des Schwangerschaftshormons hCG abfällt.
Dieser Beitrag ist Inhalt unseres Ratgebers zum Thema Schwangerschaftskomplikationen. Weitere Themen:
- Blasenmole (Mola hydatidosa)
- Eileiterschwangerschaft
- Fehlgeburt
- Kindbettfieber
- Muttermundschwäche
- Neuralrohrdefekt
- Omphalozele (Nabelschnurbruch)
- Plazentainsuffizienz
- Ringelröteln
- Singuläre Nabelschnurarterie (SUA)
- Verhaltene Fehlgeburt
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