Ein Zuckertest in der Schwangerschaft hat den Zweck, Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) zu erkennen. Frauen mit einer derartigen Auffälligkeit im Blutbild, weisen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen bei der Geburt auf.
Mit einer Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung, kann man die Problematik jedoch in den Griff bekommen werden. Wenn man zur Risikogruppe gehört, sollte regelmäßig ein Zuckertest in der Schwangerschaft durchgeführt werden, um den Blutzuckerspiegel im Auge zu behalten.
Wie man den Blutzucker misst, Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) erkennt und behandelt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Artikelübersicht
Zuckertest in der Schwangerschaft – Funktionsweise des Schwangerschaftsdiabetes Tests
Ein Diabetestest in der Schwangerschaftszeit misst die Reaktion des Körpers auf Traubenzucker. Üblicherweise wird der Schwangerschaftsdiabetes Test ab dem 6. oder 7. Schwangerschaftsmonat durchgeführt. Frauen, die ein erhöhtes Risiko für Gestationsdiabetes aufweisen, sollten zwischen der 32. Schwangerschaftswoche einen erneuten Test durchführen. Dadurch lässt sich beurteilen, ob die Blutzuckerwerte normal sind. Dabei gibt es zwei Arten der Untersuchung mit folgendem Ablauf:
1. Vorsorglicher Zuckertest in der Schwangerschaft (Vortest)
Bei einer vorsorglichen Zuckerprüfung muss die Schwangere nicht zwingend in nüchtern beim Arzt erscheinen. Um den Blutzucker-Test durchführen zu können, muss sie zunächst ein Glas Wasser trinken, in das etwa 50 Gramm Zucker aufgelöst wurden.
Nach einer Stunde Wartezeit wird ihr schließlich Blut abgenommen, um den Blutzuckerwert zu messen. Liegt das Ergebnis der Messung unter 7,5 mmol/l (Millimol) pro Liter oder 135 mg/dl, sind die Blutzuckerwerte normal und der Diabetestest der Schwangeren ist hiermit beendet.
2. Erweiterter Zuckertest in der Schwangerschaft (Haupttest)
Wurden beim Vortest Auffälligkeiten entdeckt oder ist der Wert erhöht, muss ein erweiterter Zuckertest in der Schwangerschaft durchgeführt werden. Für diesen Haupttest ist es zwingend notwendig, dass die werdende Mutter nüchtern ist.
Dieser Check dauert etwa zwei Stunden und liefert bei erhöhten Blutzuckermessungen die entsprechende Diagnose. Beim erweiterten Zuckercheck wird insgesamt dreimal Blut abgenommen.
Die erste Blutabnahme durch den Arzt erfolgt in nüchternem Zustand, die zweite Blutabnahme nach einer Stunde Wartezeit und die dritte Blutabnahme erfolgt nach einer weiteren Stunde, nachdem eine Zuckerlösung von 75 Gramm Glucose eingenommen wurde.
Die folgenden Blutzuckerwerte müssen erreicht oder überschritten sein, um damit Gestationsdiabetes vorliegt:
- Blutzuckerwert nüchtern: 5,1 mmol/l (92 md/dl)
- Blutzuckerwert nach 1 Stunde Wartezeit: 10,0 mmol/l (180 mg/dl)
- Blutzuckerwert nach 2 Stunden: 8,5 mmol/l (153 mg/dl)
Diagnose: Schwangerschaftsdiabetes – Wie geht es nun weiter?
Weist der Test während der Schwangerschaftswochen erhöhte Blutzuckerwerte nach, liegt zu großer Wahrscheinlichkeit Schwangerschaftsdiabetes vor. Auffällig hohe Blutzuckermessungen sind bei schwangeren Frauen jedoch nicht ungewöhnlich. Diese entstehen nämlich dadurch, dass sich der Stoffwechsel der Schwangeren mit der Zeit verändert und Zucker nach jeder Mahlzeit nur langsam aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen wird.
Nach den Schwangerschaftswochen ist der Blutzuckerwert wieder normal, weshalb Gestationsdiabetes nicht mit der chronischen Erkrankung Diabetes mellitus gleichzusetzen ist.
Wenn der Test einen Gestationsdiabetes diagnostiziert, ist es jedoch kein Grund für Panik. Denn dieser lässt sich bereits durch ausreichend Bewegung im Alltag und einer Ernährungsumstellung behandeln.
Ein Beispiel für einen Schwangerschaftsdiabetes-Ernährungsplan könnte wie folgt aussehen:
Frühstück
- zwei Vollkornbrötchen mit einer Portion Butter und einer Scheibe Schinken
- Magerquark (60g) mit etwas Marmelade
- 250 ml Milch mit 1,5% Fettanteil
- Gemüse / Obst
Mittagessen
- mageres Fleisch, wie z.B. Hähnchen
- gesunde Kohlenhydrate, wie z.B. Kartoffeln
- Gemüse / Obst
Abendessen
- eine Scheibe Vollkornbrot mit einer Portion Butter und einer Scheibe Käse
- Gemüse / Obst
Welche Gefahr birgt Gestationsdiabetes für mein Kind?
Häufig entbinden Frauen mit Gestationsdiabetes Kinder mit einem erhöhten Geburtsgewicht. Dadurch kann es bei der Geburt zu Geburtsverzögerungen kommen, die sowohl bei der Mutter als auch beim Kind Verletzungen verursachen kann. Häufig entstehen Verletzungen, wenn das Kind aufgrund seines Gewichtes und seiner Größe im Becken der Mutter stecken bleibt. Die Verletzungen hinterlassen in der Regel jedoch keine bleibenden Folgen. Bei einer entsprechenden Behandlung der Gestationsdiabetes treten diese sogenannten „Schulterdyskotien“ allerdings seltener auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel in den Schwangerschaftswochen zu testen.
Dieser Beitrag ist Teil unserer Artikelserie über Krankheiten in der Schwangerschaft. Weitere Themen sind:
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