Zustand & Öffnung vom Muttermund bei Frühschwangerschaft

Der Muttermund hat eine zentrale Schutzfunktion für Fruchthöhle und Gebärmutter und verhindert bereits in der Frühschwangerschaft den Eintritt von Keimen. Danke abgesondertem Zervixschleim und seiner Lage eignet sich der MuMu auch für die Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP) bei Kinderwunsch.

Wir erklären verschiedene Phasen und Zustände des Muttermundes und zeigen auf, wann und wie weit eine Öffnung in der Frühschwangerschaft und bei der Geburt normal ist.

Artikelübersicht

Welche Funktion hat der Muttermund?

Bevor wird den Zustand in der Frühschwangerschaft näher erläutern, möchten wir zunächst die biologische Funktion thematisieren. Der Muttermund ist das untere Ende des Gebärmutterhalses. Er stellt die Verbindung zwischen Vagina und Gebärmutter her. Da das vaginale Ende etwas hervorsteht, lässt sich das kleine Grübchen der Muttermundes mit dem Finger ertasten. Am Eingang wird der zähflüssige Zervixschleim abgesondert, der an unfruchtbaren Tagen ein Eindringen der Spermien verhindert und die Gebärmutter vor Bakterien schützt. Selbige Schutzfunktion kommt dem MuMu auch in der frühen Schwangerschaftszeit zu.

An den fruchtbaren Tagen der Frau wird der Schleim MuMu weich und durchlässig, sodass bei erfolgreicher Befruchtung der Eizelle eine Schwangerschaft herbeigeführt werden kann. Da sich der Eingang am Gebärmutterhals leicht öffnet, kann der Zustand des Muttermundes im Rahmen der natürlichen Familienplanung (NFP) beobachtet werden. Bei einem geöffneten Mund spürt man eine deutliche Vertiefung, während der geschlossene Zustand sich wie eine leichte Unebenheit anfühlt. In der frühen Schwangerschaftsphase ist die Öffnung hingegen komplett verschlossen.

Muttermund und Frühschwangerschaft

In der Frühschwangerschaft und dem späteren Schwangerschaftsverlauf hat der Muttermund eine wichtige Schutzfunktion. Direkt nach der Befruchtung zieht sich das Gewebe an dieser Stelle zusammen und versperrt den Weg ins Innere. An diesem Punkt bildet sich zusätzlich ein Schleimpfropf, der Keimen den Weg in die Fruchthöhle versperrt. Dieser Schleimpfropf wird erst kurz vor der Geburt vom Körper abgestoßen. Die dabei entstehende Schmierblutung im vaginalen Ausfluss kann als eines der ersten Geburtsanzeichen gedeutet werden. Zu diesen Geburtsanzeichen zählen auch Wehen, Senkwehen und das Platzen der Fruchtblase.

Muttermund Frühschwangerschaft
Muttermund & Frühschwangerschaft: Am Anfang der Schwangerschaft verschließt der MuMu (unten im Bild) den Zugang zur Gebärmutter (großer Bereich) mit einem Schleimpfropf. Dieser wird erst vor der Geburt abgesondert.

Im Rahmen der Schwangerschaftsuntersuchungen wird bereits in der Frühschwangerschaft nach dem Muttermund getastet und seine Öffnung und die Härte vom Frauenarzt bestimmt. Während der Schwangerschaft sollte dieser verschlossen sein und sich hart anfühlen. Erst um die 36. SSW oder 37. Schwangerschaftswoche rum, wird der MuMu weicher und öffnet sich in den kommenden Wochen kurz vor der Geburt.

geht die bereits in der Frühschwangerschaft auf, dann droht eine Frühgeburt (vgl. Muttermundschwäche in der Schwangerschaft). Eine Ursache hierfür kann beispielsweise eine Gebärmutterhalsschwäche sein, bei der das Gewicht des Babys nicht mehr gehalten werden kann. Mangels Spannung muss Druck vom Muttermund genommen werden, weshalb Bettruhe und ein eventueller Krankenhausaufenthalt sinnvoll sind. Öffnet sich der Gebärmuttermund in der Frühschwangerschaft vor der 23. SSW dann bestehen kaum Überlebenschancen für das Frühchen. Ab der 36. Woche kann das Baby eigenständig atmen und hat seine Entwicklung bereits abgeschlossen.

Öffnung bei der Geburt

War der Muttermund anfangs noch gänzlich verschlossen, so muss er sich bei der Geburt weit genug öffnen, damit der Kopf des Babys hindurch passt. Üblicherweise ist die Öffnung bei Beginn der Wehen und einige Stunden vor der Geburt etwa 2-3cm geweitet. Bis zur Entbindung vergrößert sich die Öffnung noch auf 10cm, während sich gleichzeitig der Gebärmutterhals verkürzt. Mit Hilfe der Wehen, dies sind Muskelkontraktionen der Gebärmutter, schiebt sich das Baby durch den Geburtskanal.

Dieser Ratgeber ist Teil unserer Serie zum Thema Schwangerschaft und GeburtWeitere Themen:

  1. Geburtsvorbereitende Akupunktur
  2. Hebamme
  3. Muttermund in der Frühschwangerschaft


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