Nierenstau in der Schwangerschaft: 315000 Mütter betroffen!

Nierenstau in der Schwangerschaft betrifft viele Frauen und verläuft oftmals sogar ohne Symptome wie Nierenschmerzen oder eine bakterielle Infektion. Wir klären über die Ursachen auf und zeigen wie eine erfolgreiche Therapie oder Behandlung aussieht und wie eine Fehl- oder Frühgeburt vermieden werden kann.

Weiterhin erfahren Sie welcher Zusammenhang zwischen einem Nierenstau in der Schwangerschaft und Nierenkolik, Nierenbeckenentzündung und Nierensteinen besteht.

Artikelübersicht

Häufigkeit von Nierenstau in der Schwangerschaft

Laut Hamburger Ärztekammer wird die Häufigkeit von Nierenstau in der Schwangerschaft mit mindestens 43 Prozent in der Literatur angegeben. Geht man von 737.575 Lebendgeburten in Deutschland im Jahre 2016 aus, dann entspricht dies mehr als 315.000 Schwangeren. Die Niere rechts ist dabei übrigens deutlich häufiger betroffen als links. Viele Schwangere bemerken im Schwangerschaftsverlauf keine Symptome oder Anzeichen von einem Nierenstau in der Schwangerschaft.

Symptome und Ursachen von Nierenstau in der Schwangerschaft

Nierenstau in der Schwangerschaft ist ein Symptom mit unterschiedlichen Ursachen. Es handelt sich dabei um kein eigenständiges Krankheitsbild. Gestaute Nieren treten immer dann auf, wenn der Urinabfluss aus der Harnröhre blockiert ist. Dies kann etwa durch Nierensteine erfolgen oder bei Schwangeren durch den Druck der gewachsenen Gebärmutter ausgelöst werden.

Wird die Ursache für den Nierenstau in der Schwangerschaft rechtzeitig erkannt, dann können die Symptome vom Arzt sehr gut behandelt werden. Andernfalls besteht Gefahr für das ungeborene Kind und es kann für die Mutter zu schmerzhaften Folgen führen.

Nierenstau in der Schwangerschaft Ursachen
Nierenstau in der Schwangerschaft: Die Ursachen der Nierenschmerzen gehen häufig auf Bakterien zurück, die der Arzt mittels Urinprobe nachweisen kann.

Nierenstau in der Schwangerschaft tritt vor allem im späteren Schwangerschaftsverlauf auf, wenn das Gewicht des Fötus auf die Harnleiter drückt oder die Hormone das Gewebe der Harnleiter lockert und für Bakterien zugänglich macht. Dadurch kann es zu einem Rückstau des Urins ins Nierenbecken kommen und im Rahmen einer Nierenbeckenentzündung das umliegende Gewebe schädigen. Bei dieser Ursache können sich Harnstoff und Harnsäure im Körper ausbreiten und zu weiteren Symptomen und Nierenschmerzen führen.

Typische Symptome bei Nierenstau in der Schwangerschaft sind (untere) Rückenschmerzen oder Flankenschmerzen. Häufig verläuft die Stauung der Nieren aber auch komplikationslos und wird von der Mutter gar nicht bemerkt. Mit der Geburt löst sich der Druck auf die umliegenden Organe und die Ursache verschwindet wieder. Mittels Ultraschall kann der Arzt bestehende Schmerzen genauer diagnostizieren. Anzeichen für gestaute Nieren sind:

  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Erschöpfung
  • Flanken- oder Rückenschmerzen
  • Fieber
  • Infektionen der Harnwege
  • Nierenschmerzen
  • Verringerter Harnausfluss beim Wasserlassen

Übersicht über Nierenprobleme und Nierenschmerzen

Schwangere können neben Nierenstau auch von einer Vielzahl an weiteren Nierenproblemen oder Nierenschmerzen betroffen sein. Nachfolgend finden Sie eine kurze Übersicht von Krankheitsbildern, die in Zusammenhang mit Nierenschmerzen in den Schwangerschaftswochen stehen können:

  • Erweitertes Nierenbecken beim Fötus: Wird das erweiterte Nierenbecken beim ungeborenen Baby festgestellt, dann kann dies ein Zeichen für Trisomie-21 sein und die ärztliche Risikobewertung nach oben stufen. In den meisten Fällen bildet sich die Erweiterung aber zurück und das Kind ist bei der Geburt kerngesund.
  • Harnstauungsniere: Die Harnstauungsniere (med. Hydronephrose) beschreibt den obigen Zustand beim Nierenstau in der Schwangerschaft. Der Urin staut sich im Nierenbeckenbereich und belastet das umliegende Gewebe. Neben der Hydronephrose gibt es auch noch die Blutstauungsniere, die in diesem Ratgeber nicht weiter behandelt wird.
  • Nierenbeckenentzündung: Die Nierenbeckenentzündung hat ihre Ursache in Bakterien, die aus den Harnwegen aufsteigen. Auslöser ist eine Blasenentzündung, die der Arzt bei rechtzeitiger Diagnose aber gut mit Antibiotika behandeln kann. Die Nierenbeckenentzündung kann mit heftigen Nierenschmerzen einhergehen.
  • Nierenkolik: Darunter versteht man Nierenschmerzen, die außerhalb der Schwangerschaft durch Nierensteine ausgelöst werden. Schwangere Frauen können durch den Nierenstau in einigen Fällen auch eine schmerzhafte Nierenkolik bekommen.
  • Nierensteine: Nierensteine sind kristalline Urinablagerungen. Kleine Steine werden mit dem Urin ausgespült, größere Nierensteine können die Harnwege blockieren und eine Nierenkolik und heftige Nierenschmerzen verursachen.

Im folgenden VLOG berichtet eine Mutter in der 25. SSW von Ihrer Schwangerschaftsuntersuchung bei der unter anderem auch ein Nierenstau beim Fötus festgestellt wurde:

Hausmittel, Behandlung & Therapie – Was hilft gegen Nierenschmerzen?

Wenn der Nierenstau in der Schwangerschaft bereits mit bakteriell bedingten Nierenschmerzen einhergeht, dann besteht sofortiger Handlungsbedarf. Um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern setzt der Arzt im Rahmen der Therapie bei seiner Behandlung auf Antibiotika. Im schlimmsten Fall kann es sonst zu einer bakteriellen Infektion und Öffnung des Muttermundes (Muttermundschwäche) und einer Frühgeburt kommen. Ist die Harnröhre für das Wasserlassen zu stark verengt, dann erfolgt die Weitung mittels Harnleiterschiene.

Aufgrund der guten Heilungschancen sollte man bei Nierenstau in der Schwangerschaft die Therapie durch den Arzt gegenüber einem unsicheren Hausmittel unbedingt vorziehen. Wie bei vielen Erkrankungen kann die Behandlung durch viel Flüssigkeitszufuhr und häufiges Urinieren unterstützt werden.

Hinweis: Brennesseltee in der Schwangerschaft ist als Hausmittel gegen Nierensteine und Harnsteine trotz der entwässernden Eigenschaften nicht ratsam. Dieser gehört zu den verbotene Lebensmittel in der Schwangerschaft  und sollte auch bei Nierenstau in der Schwangerschaft nicht getrunken werden.

Dieser Beitrag ist Teil unserer Artikelserie über Krankheiten in der Schwangerschaft. Weitere Themen sind:



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